September 2022

Fantasy Filmfest. Tag 8.

Hm. Schon wieder um. Fast.

Raven`s Hollow. Was für Fans gediegener englischer Horroratmosphäre und die, die Poe gelesen und nicht vergessen haben, wobei ich auch dahinsinniere, ob es zu Poe auch Mangas oder Animes gibt und ob normale junge Menschen von heute den überhaupt kennen, was immerhin dazu führen würde, das man die diversen literarische Ostereier, die sich in der fiktiven Jugend Edgars abspielen, findet, von kleinen Freudenregungen im Hirn, hormoninduziert, begleitet, oder ob man, eher einfältig, aber glücklich, ebenfalls, denkt, dass die runden Fenster, die da auch mal daherkommen, einen Verweis auf das Auenland darstellen. Egal. Bisschen dunkel, historisch korrekt unausgeleuchtet, klassisch inszeniert, klangstark, mit jungen Kadetten, auch so ein Wort, die versuchen, herauszufinden, wer da herumverstümmelt und tötet und herumflattert, und die auch reiten, auf Pferden, hoppelgaloppelsschliddergetroppel. Ok, etwas alberne Besprechung hier, höre besser auf. Gediegener UK-Horror mit Literatur drinne, jedenfalls.

Nothing. Man erwartet zwarskeptischaberhey, dänenfilmerfahren, einen Mix aus Bullerbü und Battle Royale, möglicherweise, aber holla die Waldfee, es kommt ganz Pädagogickes um die Ecke gefahren wie ein gutgemeinter epischgewollter lehreriger Mahnfinger, der sich dann eher an einen vergammelten entsorgten fliegenumsäten Dönerspiess erinnert, ja, genau, und zwar die Fliegen aus dem Herrn der, der Geschichte, die auf einem realen Ereignis beruhte, aber mit anderem Ende, was aber nicht in die damals herrschende Pädagogenlandschaft passte, von wegenem Happy End und so, was mich vermuten lässt, dass ebendiese altgewordenen Pädagogikenthusiasten mit dem Blick aufs Geld, weil die Buchvorlage wahrscheinlich zwangsgelesen werde muss und die Verfilmung dann gleich mitreiten darf auf dieser totemürben Blutwurst eines Films, allen 14jährigen aus Dänemark auch gleich aufs Auge gedrückt wird, filmwise, unter der Vermittlung des ethischen Lehrstoffs, dass es wichtig ist, Gott und die Religion und Hamster und grüne Sandalen zu ehren und dass man nicht zu lange auf einem Baum sitzen sollte, und was mit Kunst, die gegebenfalls auch mal verbrannt werden darf, so abgeht, und dass es nichts hilft, wenn die Hauptdarstellerin ok ist, wenn man ein Maumauspiel verfilmen will, so als Lehrer mit geputzter Erkenntnisbrille. Erfrischend jedenfalls, wenn man sich gerne aufregt. Finde ich.

Piggy. Macht dagegen alles richtig. Mobbing, Verschwundene, Serienkiller. Ohne auch nur in die Nähe von Bodysplotation zu geraten, mit traumwandlerischer Sicherheit, bewegt und berührt und unterhält einen dieser spanische Film, mit Fleischerei oder Schlachterei, keine Ahnung, obwohl Nicht- oder Nochnichtveganer, kleinem spanischen Dorf, um eine nicht wirklich Glückliche und jemanden, der sie endlich mal mag.

Emergency Declaration. Emergency Declaration by Molten BrainWirklich aufwändiger Katastrohenfilm um einen Bioterroranschlag auf den Inhalt eines Flugzeuges, der aus einer exzellent aufspielenden Riege von koreanischen Schauspielern besteht, auf der Reise zum Krankenhaus, sozusagen. Spannend trotz vieler schonmaldaer Situationen. Fun, that.

So auch das Resümee. Bisschen kurz, insgesamt, aber man kann etwas schlafen und trotzdem bloggen, was ja ok ist, und man braucht nicht so viel Urlaub, aber ein Teil des ganzen, nein, nicht die Qualität, kommt etwas kurz. Die Pausen, die schon mal aus minus einer Minute bestehen, reichen zwar aus, um drüber nachzugrübeln, was man alles im September machen will, ohne tele 5 zu gucken, und verarbeiteten Kaffee und so loszuwerden, und auch vorm Film noch etwas geräuschlosen Sandwich zu essen, wobei auch dünne Gurkenscheiben nicht absolut unproblematisch sind, aber Gespräche mit Liebgewonnenen, die man seit höchstens 36 Jahren kennt, fallen im Prinzip weg, ausser man leidet an präseniler Bettflucht und ist früh da oder sonst beim Warten auf den Bahn oder Bus, versammelt, was aber nicht passiert, wenn man glücklicherweise nach Hause gefahren wird (Nochmals Riesendank !!!!!!). Also: Ökonomie hin oder her, Fantasyfilmfestpausenunterhaltungen fehlen schon sehr, wenn sie nicht da sind. Und das ist doch auch ein Teil des FFF, oder?

Sonst alles prima! Danke!!

Fantasy Filmfest. Tag 7.

Employee of the Month. Schwarze französische Bürokomödie, die charmant unterhält und bei der das fastwecke Budget gar nicht stört.

Freaks out. Freaks out by Molten Brain Einfach grandios! Total unerwartet, aber hey. Deswegen geht man zum FFF. So gut, was hier an aus Judenverfolgung, Zirkus, Freakshow, Nazipianisten, Kriegsversehrtenwiderstand, laut, leise, Drama, Kömödie, Action und Superhelden ohne jeden Bruch an delToro vorbeizieht... Unbedingt ansehen. Statt hier was zu lesen, was ich jetzt eh nich schreibe.

Watcher. Paar zieht nach Bukarest, wegen seinem Job oder - wie man früher sagte - wegen seines Jobs -, und jemand kuckt ziemlich oft rüber von gegenüber, was bei mir nicht ginge, was ich total okay und beruhigend finde, obwohl, seit Wochen wird das Dach gemacht, es rappelt und klopft, bisher habe ich aber noch nicht das Vergnügen gehabt, zu sehen, dass da einer oder eine, und bei der wäre das ok, stundenlang durch die Oberlichter hier reinguckt, während ich, belebt durch Espresso und Whisky, ohne viel an versuche, meine Eindrücke vom FFF zu verwortwursten, irgendwie, bevor es ein letztes Mal losgeht, also für jetzt, jedenfalls, und ein Serienkiller geht um. Der Mann weiß nicht, ob seine Frau irre wird in der Ostfremde, - hey, kann mal passieren -, und hat da nicht so viel Vertrauen, was schade ist, aber den Film süannender macht, spannend wie schon so ein paar mal in sonen Filmen. Gut gespielt, hält wach.

Hunt. Schüsse klingen wie Schüsse in diesem Politikvondamalsthriller um Wiedervereinigung und/oder Tyrannenbeseitigung. Zwei Polizisten versuchen jeweils ihre Ziele zu verfolgen und kommen sich in die Quere, ein bisschen, und ich bin froh, dass ich damals nicht da in einem Gefängnis war. Spannend, auch wenn man vorher mal Koreageschichte googeln sollte, wenn man nicht weiß, was so los war, damals, da.

Fantasy Filmfest. Tag 6.

The Twin. Mutter verliert ein Kind, das aussieht wie eine Putte. Und die sind für mich das, was Gartenzwerge für Leute sind, die Gartenzwerge in die Luft jagen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, ja, vermutlich erleben sie eher das, was man im alten Griechenland und auf humanistischen Gymnasien Katharsis nennt und was Zuschauern in einem anderen Film verwehrt blieb, der mal ohne erfrischende blutige Gegenwehr oder Selbstjustiz auskam. Egal. Nicht ganz. Denn das Kind hat unglücklicherweise auch einen Bruder, siehe Titel, und der sieht genauso aus, siehe Titel, und - Äußerlichkeiten hin oder her - das machte es mir nicht einfach, sitzenzubleiben. Dennoch. Eine düsterlangsame Fahrt einer Mutter in die Dunkelheit. Düstere Häuser, stummstille Dörfler ohne Religion, aber dennoch alt, Dunkelknarzen und leere Fotos, und irgendwie braut sich was zusammen.

Huesera. Die Knochen knackten mir nicht genug, aber hey, anderen reichte es durchaus, bei diesem Mexmix aus Unheimlichmärchen und Feminismusschwangerschaft. Frau erwartet sozusagen gespannt ihr Baby, aber diverse Dinge passieren, die ungute Gefühle aufkommen lassen... Der Kontrast aus traditionalheiler Erwartungserfüllungszwangsweltswelt und berlinesker Ungezwungenheit überzeugt. Nice.

Alienoid. Alienoid by Molten Brain Unglaublichunterhaltsamer koreanoverthetopbudgetiger Mittelaltermeetsscifimix ohne Ende, der sich dennoch anfühlt wie 14 Minuten und der ruhig doppelt so lang hätte sein können und der einen deswegen und auch sonst an Parasyte oder The Witch denken lässt. Egal. Mittelalter, Raumschiffe, Schwerter und ein sprechendes Auto. Muss.

The Seed. Stimmige, gut besetzte bloboide Horrunterhaltung mit richtigen Latextentakeln und auch sonst traditioneller Güte. Nichts Neues, aber sorgfältig inszeniert und unterhaltsam. Luxushaus in Wüste. Drei Frauen. Meteoriten. Upsi.


Fantasy Filmfest. Tag 5.

Get Shorty. Nur kurz was dazu. Mag keine Kurzfilme. Aber insgesamt okayer Kreativmix. Nur bei dem mit dem Pferd suchte mich dann doch der Sekundenschlaf heim.

Year of the Shark. Französischcharmante kleinstadtamstrandige Jawsvariante, wo es aber nicht unbedingt um den Hai geht, der hier mal nicht gepixelt daherkommt (Wort, das ich unbedingt mal verwenden wollte, weil es in letzter Zeit ziemlich oft daherkommt). Prima gespielt auch. Charmant eben, und lustig, und ein bisschen spannend auch, gleichzeitig.

After Yang. Arthousefilm, der sich erst langsam in meine Gunst schleichen musste, bis ich ihn wirklich genießen konnte. Dann aber wirklich. Ein Film wie Teeblätter, die in der Glaskanne schweben., um einen sanften KI Robo, der kaputt geht, und über das, woran er sich erinnert, mit Farrell, der die ganze Zeit nachdenklich kuckt, einer Frau und einem Kind, das so anders ist als die aus der UBahn gestern, und noch einer Frau, die aussieht wie eine andere. Mochte ich sehr.

American Carnage. Gute Idee, zu Recht manche politischen Ideen zu kritisierend, viele alte Leute in einer Art Altenheimbootcamp, und Eingewanderte, die die Pflegebedürftigen pflegen sollen, biss sie eingeburgert werden (ja, sorry). Nett, aber zog sich doch etwas. Um mich Herumme genossen den Film mehr als ich.

Ogre. Französischer Film. Neulehrerin mit weckem Exprügelmann und daem Kind mit Hörgerät versuchen, ein neues Zuhause in einem abgelegenen Dorf zu finden, in dem schon mal ein Kind im Wald verschwindet, warum wohl, siehe Titel, und in dem Vögel kein Haus haben, dann aber schon. Elegant verffilmter Monsterimwaldundkindergegenerwachsenehorror, aber eher poetisch auch wieder, und durchaus erfreulich, sogar als letzter Film.

Fantasy Filmfest. Tag 4.

Tempus fugit. Fuggit. Früh aufstehen, aber irgendwie vergeht die Zeit wieder so rasend schnell, dass ich es kaum schaffe, leise, geruchsarme Nahrung zu bereiten, die mir ermöglicht, trotz durchschnittlicher Pausenlänge von 4 Minuten anderen Filme nicht durch Geräusche zu vermiesen, die den Wunsch meiner Verdauungsorgane, mein Gehirn mit Sauerstoff zu beleben, offenkundig d.h. hier hörbar zu machen. Und gebloggt werden will ja auch, denn später ist weniger rechtzeitig.

La Pieta. La Pieta by Molten Brain Spanisches Kunstkino in Rosa und Grau. Stilistisch beharrlich stimmig, reduziert, jedes Bild komponiert aus Wenigem, passend klangbegleitet. Jedenfalls. Mutter, Sohn, Liebe, Stress, Krankheit, Fenster und Korea. Nord-. Dramatisches Kammerspiel, das man allein schon aus ästhetischen Gründen ansehen sollte.

Sick of Myself. Paar kämpft um die Aufmerksamkeit, wobei sie Möglichkeiten nutzt, die er als Künstler mit Bisschendurchbruch nicht benötigt. Wie weit geht man, um im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen? Hier jedenfalls viel weiter. Norwegischer blutignarbige schwarze Beziehungskomödie mit Geltungssucht und Narben. Sehr nett. Also nett wie nett, nicht das mit dem kleinen Bruder.

The Price we pay. Kitamura, aber in den USA, mit ziemlich amerikanischen Schauspielendenkonsortium mit Dorff - eher underplaying als Boysdontcryruhepol - und Hirsch - ehre overacting mit wahnsinnigen hinterbrilligen Rollaugen und Irrenfisselfrisur - und einem ziemlich großen Keller auf dem Lande drinne. Und einer Frau, einem Bruder, und einer Arztfamilie mit moralischem Anspruch. Bisschen nighttilldawnesker Anfang, dann etwas TCM mit ....s Schwester (ENTSPOILERT) und mit einer Prise Nachdenkstoff. Eher Grindhousefun als Philosophielehrstück. Macht Spass, aber auf eine althergebrachte Art sozusagen.

Speak no Evil. Speak no evil by Molten Brain Ehrliche Danachpausenempörung Einiger wegen eines angeblichen vorfilmigen Regisseurgrußwortspoilers. Sah ich nicht so. Allerdings schon vorhersehbar, irgendwie, wobei ich hier nicht sage, dass es einen Plottwist gab, den ich ebenso erwartete. Jedenfalls. Paare mit Kindern. Toskanaurlaub. Der mich zumindest nicht antriggerte, da auch hin zu wollen, denn die sahen alle aus wie die Gruppe junger - ok, relativ - cooler weißweinpappbecherfröhnender Frauen, von denen eine beiläufiglaut sickofmyselfig erkennen ließ, dass irgendwer wohl was mit einem Bergdoktor - wahrscheinlich ein Gletscherheiler - zu tun habe und man, auf dem Weg zu Brandenburger Tor und Reichstag, keinen Tourischeiß mache und Männer mit Retriever und blonden Prenzlauerberghaarkindern wie aus einer Schwaigerkömödie - die Anführungszeichen bitte mitdenken -, inklusive Witzequalität, die meine Sbahnfahrt zu einer interessanten - Anführungszeichen aaO - Vorspeise machten, und ich hoffe, dass das hier noch ein Satz ist. Jedenfalls. Das eine Paar, aus Dänemark, besucht das andere in Holland. Ist irgendwo bei Belgien, glaub ich. Jedenfalls. Vorhersehbar, aber jede Minute spannend. Verstörend eher nicht, aber das kommt vermutlich aufs werte Publikum an. Wenn man Bergdoktoren guckt, sonst, wohl eher ja. Und ja, im echten Leben verhalten sich manche Leute auch so. Wie im Film. Mit Ausziehen. Insoweit durchaus einsichtiger Thriller.

Deadstream. Ich lese vorher nie das Programmheft. Warum auch. Deswegen erstmal Befürchtungen. Foundfootagewegen. Geisterhaus. Aber tatsächlich. Ein Influencer. (Ja, noch einer). Aber hey. Man lernt was, grinst oder lacht, je nach Veranlagung, gruselt sich und freut sich, dass das Budget gegen Ende noch besser genutzt wird. Sehr gut, auch als nächtlicher Rausschmeisser. Fun, that.

Fantasy Filmfest. Tag 3.

Family Dinner. Mit meiner Vorabeinschätzung - Österreich, nicht Deutschland - übereinstimmte dann auch das, was zu sehen war, insoweit, dass nicht nur Technik, sondern auch Dialoge und Schauspielende - die hier nicht als Oldsplotaion- oder Greisplotationware - problematischer Ausdruck, nicht gegendert, und Frauen werden älter als Männer, außerdem - als Deko im Hintergrund verwurstet werden. Mit der Hauptdarstellerin muss man klarkommen, aber hey, ich wünsche mir ja immer normale Gesichter und nicht die aus der Möbelfachgeschäftwerbung, die Mutter ist allerdings wirklich gut, da würde ich auch gerne kochen lernen. Jedenfalls. Nicht spektakulär, aber ordentlich, das Stück um eine Abnehmenwollende und eine kreative Köchin mit Familie.

Medusa Deluxe. Medusa Deluxe by Molten Brain Grandiosgroße Kopfbehaarungskunstwerke und Haarkünsterinnen mit Persönlichkeit bei einem thematisch einschlägigen Wettbewerb wollen, verfolgt und umhegt und -schmeichelt von einer birdmanesken scheinschnittlosen Kamera, herausfinden, ob appe Haare was mit wecken Haaren zu tun haben. Bunt und real und so gut.

Something in the Dirt. Zwei dannirgendwanne Freunde, die sich gerne ansehen, also sich, nicht den anderen, gefühlt zumindest, ein wegen der Tattoos Tanktoppiger mit freedrickshainer Partyfrisur und ein Nerdbart mit Brille haben die Idee, einen Film zu machen, weil ein Aschenbecher herumfliegt und Material für esoterische Geheimbundtheorien im Netz abgreifbar sind, und reden und reden und reden, was vielleicht interessant ist, wenn man mit denen befreundet ist oder gerne in Gesprächsrunden sitzt, die leichte Drogen genommen haben, und nur zuhört, weil man das, was man zu sagen hat, nicht so toll findet wie die Beiden das finden, was sie sich wie kleine unermüdliche Duracellhasen erzählen, während in einem Raum zumeist, der dann die wenn auch eingeschränkt tollen aber immerhin netten kleinen Wanderungen durch die Silver City doch vermissen lässt, und irgendwie musste ich an auch an Tom Hanks denken, der in diesem Illuminatenkracher (Sarkasmus) auch immer irgendwo hinzeigte und hinlief wie eine tourismusbesessene Lola. Ende erster Satz. Da flog aber kein RGBlightaschenbecher rum.

Megalomaniac. Nach SitD durchaus ein Wohlfühlfilm, der sich nahtlos in die Filme einreiht, die Belgien zum Thema haben, einen Ort, bei dem das Grauen nicht durch die Freude an guten Pommes aufgewogen werden kann. Eine Schwester arbeitet als Reinigungskraft in einer Fabrik, die sich dadurch auszeichnet, dass ein geschütztes Kuschelambiente eben gerade nicht die Atmosphäre beschreibt, und draußen werden Frauen umgebracht. Der Bruder, eine Mischung aus Loki und Gollum, hilft seiner Schwester, wie er es kann, im großen verlassenen Anwesen, wo die Sozialarbeiterin mal auftaucht und andere Gäste auch mal länger bleiben. Böser dunkler Horror mit viel Belgien und Sound drinne.

The Roundup. Actionkurzweilkoreaner mit fiesen Entführern, tollen Bildern aus Ho-Chii-Minh-Stadt, Messerundmachetengehäcksel- und -stichel, Autoverfolgungsjagden und Söldnern und Martial Arts von hauptdarstellerischer Budspencerigkeit. Ein guter Abschluss.

Fantasy Filmfest. Tag 2.

Nach nächtlicher Traditionscurrywurst - und wieder quasi nach Hause gebracht durch meine Fantasyfilmfestlieblingsbegleitung - und einer gewissen Unruhe, die sich meiner bemächtigte, als ich als nunmehr Halbwacher, belebt durch einen doppelten Espresso, bei dem ich wieder überlegte, ob der so wohl schmecken soll, und durch Flaminglipsacidberieselung, die Bereitschaft eines Updates erkannte, sich installieren zu wollen - nun erstmal ein paar wiederunausgegorene Gedanken zum Gesehenen. Und so. Vielleicht. Also sicher, das vioelleicht bezog sich nur auf das, was ich möglicherweise schreiben werde, weil meine Gedanken mich an Plätze führen, zu denen ich noch nicht einmal das Schild gesehen habe.

Next Exit. Next Exit by Molten Brain Traditionell ist der erste Nachmittagsfilm immer einer, bei dem man sich vorher mit Koffein oder Taurin zudröhnt, um nicht immer wieder verwirrt aus Sekundenschläfen aufzuwachen. So auch hier. Aber hey. Nach dreissig Jahren denkt man auch schon mal an Kaffeemitnehmen. Jedenfalls. Angekündigt als Gesiterfilm, war es dann doch eher ein Film mit bisschen Gesitern, aber sozusagen in homöopatischer Dosis. Zwei Suizidwillige - das Selbstmörder aus dem Programmheft trifft die Sache nicht so, wenn welche sich nicht mit Splitter- oder Atombomben oder so verableben wollen -, sie etwas kantigsperrigunzugänglich erst, also so drei Viertel des Films, er wuschelköpfig bebartet und eher nett, fahren wohin, um ins nächste Leben zu wechseln, was in der filmischen Realität einfacher ist, nachdem dort Erkenntnisse vorliegen, dass es sowas gibt, was man aus dem Munde einer jungen Wissenschaftlerin hört, der ich kein Wort glauben würde, aber hey, es ist irgendwie im infochanneligen linearen Fernsehen, womit wir wieder beim Alter sind. Und das Wort Selbstmörder als noch unpassender erscheinen lassen. Jedenfalls. Was passiert? Roadmovie, Dialoge, die irgendwann auch die Vergangenheiten unangestrengt aufarbeiten und ab und an sporadisch aufbltzen und glänzen und den Film hinterher als gerne gesehen erscheinen lassen. Aber Kaffee nicht vergessen.

Swallowed. Dass man, auch wenn man nicht homophob ist, sich vielleicht eher ein bisschen emotional distanziert fühlt bei diesem Film, der, wenn die beiden männlichen Hauptpersonen Frauen wären, ein eher sexplotationistisches grindhousebmovieges guilty pleasure wäre, das stellenweise ziemlich weit geht, liegt nach der Ansicht eines langjährigen Filmfreundes, mit dem ich gelegentlich aber viel zu wenig rede, daran, dass die Medien auf die herkömmlichen Beziehungsarten zugeschnitten sind, also herkömmlich im west- und ostdeutschen, nicht berliner Sinne, und das es letztendlich eine Sehundauchsonstgewöhnungssache ist. Jedenfalls. Zwei Freunde haben Probleme bei ihrem Eimalundabschiedsjob, auf dem Weg nach LA, wo der eine schwuler Star werden will. Die im Magen transportierten Güter entwickeln sozusagen ein Eigenleben, und es gibt eine bedrohliche Aufseherein mit Knarre, und einen alten Knittermann, der das eine und das andere will. Ziemlich gut, wirklich.

Old People. Deutscher Filmversuch, das hiesige Genrekino mit Netflixmitteln zu beleben. Insoweit erfolgreich, als das Kino mit vielen Crewmitgliedern belebt wurde, auch mit zwei alten, und dass es löblich ist, zu versuchen, Genrefilme zu machen. Kamera- und sound- und schnitttechnisch durchaus ok, obwohl weniger Stilmittelausgereize und Heywasichallesgelernthabitus nicht immer besser ist. Kamerawackeln ist für mich immer ein Abtörner, auch wenn so eigentlich mehr Action suggeriert werden soll. Abgetörnt wurde ich außerdem durch die einer Waschmittelwerbung entsprungenen Hauptdarstellerfamile, die so redete, wie ich es auch sonst aus deutschen Filme kenne, nicht aber aus dem realen Leben, und die ein prenzlauerberglookiges Kind mit Vollfrisur - ja, nur ein Vorurteil, wohl, - mit sich führen. Die Verwendung von Wörtern wie "Klabautermann" und "Familienlied" etwa liess mich insbesondere innerlich totalverkrampfen und verödete unwiederbringlich einen nicht unerheblichen Prozentsatz meines Glaubens daran, das es vielleicht doch mal einen guten Film von hier geben würde. Dennoch. Viele unheimliche alte Menschen belebten sozusagen im totalen Kontrast zur Heileoderauchnichtheileweltfamile die Leinwand und konnten selbst bewegungslos überzeugen, würden aber auch agilerweise eine gute Figur in zacsnyderesken Zombiefilmen machen. Durchaus beeindruckend. Und extrem nachvollziehbar bei dem Versuch, den Wunsch zu verwirklichen, die Vorzeigefamile endlich zum Schweigen zu bringen Die Locations waren eher nach Lostplacesflair als nach logischen Gesichtspunkten ausgesucht, oder sollten als rhetorisch überhöht ausgestreckter Mahnfinger auf das Problem - zumindest wenn so ein zweitausendjahrealtes Fimoding im Wald steht - oder die Tatsache aufmerksam zu machen, dass es mehr und mehr alte Leute gibt, um die man sich kümmern sollte, was mich wieder an die Beiden erinnerte, die sich einen Tag vorher am Geländer hochziehen mussten. Also hey. Prima gut anzusehende Ansätze! Sozusagen.

Sissy. Sissy by Molten Brain Bester Film des Tages, unterhaltsam, kurzweilig, gut gespielt und intelligent. Sympathische Influencerin ist vielleicht nicht normal, aber handelt nachvollziehbar, als sie, obwohl sie die Haare vom Kind aus dem letzten Film hat, darum kämpft, ihre Kindheitstraumata auf einer Wochenendparty zu bewältigen.



Fantasy Filmfest. Tag 1.

Toller Urlaubsbeginn. Erstmal zu früh aufgestanden, weil das Büro rief. War aber wichtig, also ok. Trotzdem. Schlimmer aus Zufrühaufstehenmüssen für Arbeit ist Zufrühaufstehenmüssen für Arbeit am ersten Urlaubstag. Egal. Danach endlich den ersten Urlaubsflatwhite. Nice, sozusagen. Dann fing es an zu regnen und ich bin, bevor ich durchnässt zu Hause ankam, auch noch übelgelaunt angemacht worden, was gottseidank nicht immer schmerzt, hier aber schon. Whatever. Dafür redete die Kassierin, die es noch gab, beim Einkauf über diese Herrderringeserie, und ich erinnerte mich, dass ich nochmal zu dem neuen Edeka muss mit den intelligenten Einkaufswagen, die das alles erledigen mit Bezahlen und so, vielleicht, aber nicht deswegen, sondern weil es da eine nette Kassierin, eine andere, die mich immer mit Namen anredet, zumindest solange die Einkaufswagen, die unerwarteterweise erst im Oktober, vielleicht, kommen, und dann irgendwann die Kassierenden äääh von Ihrer Arbeit entlasten und dem Facharbeiterpotential zuführen. Egal. Zum Filmfest.

Endlich mal pünktlich aufgetaucht. Ich musste aber immer noch meinen Namen nennen, um die Dauerkarte zu bekommen. Ein paar alte Gesichter gesehen, auch junge, obwohl, als ich über das Älterwerden sinnierte, sich tatsächlich zwei regelrecht am Geländer hochziehen mussten, die Stufen zum Kino erklimmend.

Das Älterwerden fiel mir auch ein, als eine neue Zusammenarbeit mit dem Goetheinstitut erwähnt wurde. Immerhin keine Beerdingunsinstitu- und Inkontinenzwerbung, sondern nur die jahre- also auchalte immerwiedere immerermüdendere Energydrinkwerbung.

Aber hey.

Don't worry darling. Dont worry darling by Molten BrainBunte Farben, wenn auch lange nicht so bunt wie die im von mir als diesbezügliche Referenz erinnerliche Farborgie Speed Racer. Rot! Blau!! Weiß!!! Usw!!!!. Aber immerhin. Ziemlich Bunt, stepfordwifeisch, mit Cocktails, Autos, Frisuren etc.. Dieses Dorf mit diesen Kindern fällt einem auch ein. Schön anzusehen, halbwegs verstehbar, und hinterher kann man über Glüc nachdenken, männliches, weibliches und überhaupt. Nicht knallig, aber gut gespielte, gut ausgestattete, äh bunte Ertstauge- und dann Hirnkost.

Moloch. Sich eher schwedisch anfühlender niederländischer Film mit Wald, Moor und einer Frau, deren Familie vom Pech verfolgt wird. Bisschen fette Unheimlichgrummeltonspur, aber richtige, auch richtige alte Schauspielende. Ok.

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