February 2019

Antientjüngungskreuzzug.

Und noch ein klasse Klassiker. Fängt an mit zwei Mädels die nicht am Ufer des Meeres sondern in einem hmmm Wald sitzen, in dem später auch Blumen gepflückt werden, die aussehen, als habe jemand sie nach Kauf oder Diebstahl - jedenfalls Laden - etwas lieblos in den Boden gepropft... egal, jedenfalls jung, die beiden, und eine, die hat so eine Karnevalsperückenblondmutzöpfenfisur, und sieht plötzlich ziemlich alt aus, no pun intended, aber die Perücke, die altert ja nicht, daran erkennt man sie dann doch als geneigte Zuschauer. So das Setting. Alsbald naht der Held des Films, Horst Jansen, blondgewelltes Haar über jeckem Uniformjäckchen aus dem gleichen Karnevalsshop, sicher aus Bonn oder Koblenz oder so, wie die Perücke, von vorhin, alles angerichtet auf einem Pferd, neben dem der bucklige Professor auf dem Materialwagen fährt, fast vorbei an der jungen Romafrau, die im Tomatenpranger steckt, weil sie am Sonntag getanzt hat, und hey, gleich wird sie befreit und mitgenommen. So geht es los. Eine Weile werden die Hauptpersonen noch weiter mit dem feinen Pinselstrich der kinematoraphischen Kunstgriffe gezeichnet, um den Charakter der Hauptpersonen herauszubilden: Horst raucht lange Zigarillos, Horst sieht nachdenklich in die Ferne, Horst zieht sich obenrum aus und zeigt Narben, und raucht noch einen Zigarillo und so weiter. Irgendwann geht es dann los mit der Action, und Horst hat nicht nur einen Degen, sonden auch eine Katana dabei, uiuiui. Damit stochert er nicht nur im Boden rum, um Kröten aus ihrem holzigen Verlies zu befreien, sondern auch in ein paar unfreundlichen Behindertenwitzeerzählern, aber das ist dann ja fast schon gespoilert... im Verlauf gibt es dann eine eigene Gattung von Vampiren, was angesichts des Titels, der ja eh gleich kommt, kein Spoiler ist, und man denkt kurz an Lifeforce von Carpenter, und nach dem wohl allerschlechtesten Einergegenvielefights, die ich je gesehen habe, Molten inklusive, und der lohnt schon den ganzen Film, passiert noch vieles, das ich nicht verrate, hehe, und dann bewegt sich sein Film auf sein Ende zu, mit der Auflösung, die eher unterrascht, ebenso wie die Tatsache, dass dieser erste Film einer langen Reihe über den Helden und seine Gefährtenundinnen aus den Hammerstudios nie einen zweiten Teil bekam... Egal das, kurzweilig allemal, und ein wenig lustigschlecht auch... Captain Kronos by Molten Brain Captain Kronos Vampire Hunter.

Geradegesehenesverwurste.

Irgendwas mache ich falsch. Zu einigen Serien mit 7 oder mindestens 48 Teilen und drei weiteren Berlinalefimeverwurstungen - Asien, aber nicht sooo dolle - muss ich doch auch noch kommen.... . Aber wenn man sich ablenken lässt... nach Tickets suchen für das ausverkaufte dannbaldige Nickcavekonzert, halbewig, im Netz, mit danner Kurzfreude, hey 1 Ticket übrig, aber Vorfreude, so weiß der geneigte Leser (nächstes mal verwende ich die weibliche Kurzform, nicht irritiert sein, jetzt und gleich, und ja, die diversen spreche ich auch an, oder ist das schreiben, egal, zurück aus der Klammer raus) wird nicht immer zur Freude, so wie eine Raupe nicht immer zu einem Schmetterling wird, wie manche aber nichtsdestotrotz noch ihren Kindern durch die Löcher von speichelfesten Dickpappseitenbücher hindurchsuggerieren, und die Kinder wollen dann alle Youtuber oder sonstige Influencer werden, aber ohne Grippe, und werden unzufrieden und sitzen handyspielend bei der Agenturfürarbeit... oder studieren Jura..., und 245 Euronen sind dann doch mehr, als ich mit leisten will, Cave hin oder her. Da kaufe ich doch lieber Ersatz für die durch Brutalgebrauch angesplitterte Plastikgemüseschublade und die nur noch mit Tricks bedienbare Tiefkühlfachtür, die übrigens im Kühlschranktechnikerinnenfachjargon Verdampferdeckel oder -klappe heißt, wie ich aus einer irgendwann im Netz gefundenen Explosionszeichnung (ein Wort, dass Molten zum Nachdenken bringt, gerade, während er untypischerweise an einem Bier rumnippelt) lerne, und freue mich darauf, dass ich dann einen Anlass habe, meinen Kühlschrank mal wieder von dem zu befreien, was da nicht rein gehört... Jedenfalls bestimme ich das, nicht der Kühlschrank, anders als in dem (endlich! Vorfreude!!...) geradegesehenem Gruselklassiker... denn da bestimmt das Haus! Das heißt, dass es nicht nur kuckt, sondern es zieht auch, und machmal klopft es, was aber eher an die Buschtrommeln aus einem Kingkongfilm erinnert, oder an einen psychotischen Randalierer in der Küche, etwa einen Influencer, der gerade irgendwoe 17 Followerabonennten verloren hat und eh psychotisch ist, und die Wendeltreppe in der Bibliothek wackelt, und Türen gehen zu, oder auf, wenn die Kamera ganz woander hinguckt. Jedenfalls ist die frische Auchweitwinkelbebilderung mit netten Perspektiven zuweilen wirklich atemberaubend, das Haus, eher ein Schloss, ist auch schick, und es ist durchaus zwischendrin auf auf beunruhige Art spannend in dem Schwarzweißteil, dass sich um vier oder fünf Personen dreht, von denen eine nicht ganz dicht ist und zwei im Off plappern und die nur mal kucken wollen, ab das wirklich ein Spukhaus ist... The Haunting by Molten Brain The Haunting aka Bis das Blut gefriert.

Zottelige Dünnbärte und sich wälzende Pferde.

Statt Berlinale. Anderweitiges. Jedenfalls. Und da saßen wir. So um neun. Abends. Und meine bezaubernde Begleitung sagte: Hatte ich erwähnt, dass der Film drei Stunden dauert? Durch die Arbeit enthemmt: Upsi. Hoffentlich schnarche ich nicht wenn ich einschlafe... Sagte: Egal. Oder so. Möglicherweise weniger charmant. Als ich es gewollt hätte. Aber dieses Frühjahr entenergiesierte mich irgendwie. Leer und nicht dae Ziele und seltene oder Schwundfreunde. Oder weit wecke. Weiger oder mehr. Spandau.Japan, und dazwischen. Egal. Hmmm. Mas für ein Film war das nochmal? Antwort Tarkovsky-. Bingo. der, bei dem ich immer nach 10 Minuten entschlummere... Hoffentlich ohne schnarchen. Das sagte ich dann wohl auch, thailattebeschickert. Möglicherweise nicht wirklich charmant. Aber hey. Wobei ich daran dachte, dass es zum Personen gibt, die meinen, dass ich immer schnarche, und andere, die sagen, nur ganz selten... jedenfalls. Dann Kino. Manuelles Vorhangweggezuppele nach Umsonstkinonichtbezahlerei, Russisch aussehende Zottelbärte fliegen undoder reden synchronisiertes Deutsch, und irgendwannaberdasschnell ist man fasziniert von der unglaublichen Kamera, den Massenszenen, trepperunterfallenden Pferden, Tataren (nein nicht das rohe Hackfleisch, das nicht weichgeritten werden muss, das bei manchen so beliebt ist, dass sie es auch als Schweinehack plastikpackungskaufen und rohverzehren, einbisachtmal die Woche, und sich dann irgendwann wundern und es auf Döner schieben, aber das ist eine andere Geschichte), die wüten und doch so in das Bild des mittelaterlichen Russland passen, der Obrigkeit und Glockenbauerteenis, und am Ende wird man gefarbflasht... Jedenfalls. habe wohl nicht geschlafen, und wenn, dann sicher nicht geschnarcht, und hab mir dann gleich die ungekürzte Fassung organisiert, dbwohl die unrenoviert ist, und obwohl manche sagen, hey, die ist besser. Egal Noch mal sehenmüssen, das. Andrei Rublev by Molten Brain Die so zwanzig mehren Minuten. Und das, was ich voelleicht verpasst habe. Grandios jedenfalls. Danke. Andrei Rublev. Im Babylon Mitte übrigens.

Auch drei...

Der Gegenentwurf zum Trostlosteil vom gleichen Tag, berlinalig. Japan diesmal, und statt nasser Kakerlakenaufspießerei und Spielhöllen sieht man eine bezaubernde junge Dame, die man schon wegen ihrer Gesichtsausdrücke lieben muss, ein etwas größerer Unbehherrschter, und sein Nerdkumpel. Auch mal kloppe, ja, aber unbeschwert, und das dreieckige Trio genießt den Sommer. Blicke, reden, was trinken, jobben, oder auch nicht. So ehrlich wie der trostlose Film, nur eben auf der Sonnenseite, die es, so sagt man, ja auch geben soll, was nun zumindest im Rückblick, nach zwei tagen Sonne und Frühling, nicht ganz so utopisch erscheint... nett im besten Sinne, mit faszinierenden Schauspielern... And your Bird can sing by Molten Brain And your Bird can sing. Gutelauneempfehlung.

Wasser, Kakerlaken, Aufbegehren.

Ziemlich trostloser, dunkler, kühler und doch ergreifender existentiaistischer Neontraum mit Jugendlichen, die ziellos das tun, was man so tut als abgeklärter zielloser Jugendlicher, ohne Perspektive. Es regnet, die Wohnung steht unter Wasser und ein Kakerlak wird aufgespiesst. Toll bebildert, ohrbewurmt, realistisch beschauspielert: Kleinkriminelle, ein Taxifahrer, sein Sohn und ein Mädchen... Rebels of the Neon God by Molten Brain Rebels of the Neon God. Berlinale. Unbedingt ansehen!

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