Fantasy Filmfest. Tag 6.

The Twin. Mutter verliert ein Kind, das aussieht wie eine Putte. Und die sind für mich das, was Gartenzwerge für Leute sind, die Gartenzwerge in die Luft jagen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, ja, vermutlich erleben sie eher das, was man im alten Griechenland und auf humanistischen Gymnasien Katharsis nennt und was Zuschauern in einem anderen Film verwehrt blieb, der mal ohne erfrischende blutige Gegenwehr oder Selbstjustiz auskam. Egal. Nicht ganz. Denn das Kind hat unglücklicherweise auch einen Bruder, siehe Titel, und der sieht genauso aus, siehe Titel, und - Äußerlichkeiten hin oder her - das machte es mir nicht einfach, sitzenzubleiben. Dennoch. Eine düsterlangsame Fahrt einer Mutter in die Dunkelheit. Düstere Häuser, stummstille Dörfler ohne Religion, aber dennoch alt, Dunkelknarzen und leere Fotos, und irgendwie braut sich was zusammen.

Huesera. Die Knochen knackten mir nicht genug, aber hey, anderen reichte es durchaus, bei diesem Mexmix aus Unheimlichmärchen und Feminismusschwangerschaft. Frau erwartet sozusagen gespannt ihr Baby, aber diverse Dinge passieren, die ungute Gefühle aufkommen lassen... Der Kontrast aus traditionalheiler Erwartungserfüllungszwangsweltswelt und berlinesker Ungezwungenheit überzeugt. Nice.

Alienoid. Alienoid by Molten Brain Unglaublichunterhaltsamer koreanoverthetopbudgetiger Mittelaltermeetsscifimix ohne Ende, der sich dennoch anfühlt wie 14 Minuten und der ruhig doppelt so lang hätte sein können und der einen deswegen und auch sonst an Parasyte oder The Witch denken lässt. Egal. Mittelalter, Raumschiffe, Schwerter und ein sprechendes Auto. Muss.

The Seed. Stimmige, gut besetzte bloboide Horrunterhaltung mit richtigen Latextentakeln und auch sonst traditioneller Güte. Nichts Neues, aber sorgfältig inszeniert und unterhaltsam. Luxushaus in Wüste. Drei Frauen. Meteoriten. Upsi.


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