Fantasy Filmfest. Tag 3.

Family Dinner. Mit meiner Vorabeinschätzung - Österreich, nicht Deutschland - übereinstimmte dann auch das, was zu sehen war, insoweit, dass nicht nur Technik, sondern auch Dialoge und Schauspielende - die hier nicht als Oldsplotaion- oder Greisplotationware - problematischer Ausdruck, nicht gegendert, und Frauen werden älter als Männer, außerdem - als Deko im Hintergrund verwurstet werden. Mit der Hauptdarstellerin muss man klarkommen, aber hey, ich wünsche mir ja immer normale Gesichter und nicht die aus der Möbelfachgeschäftwerbung, die Mutter ist allerdings wirklich gut, da würde ich auch gerne kochen lernen. Jedenfalls. Nicht spektakulär, aber ordentlich, das Stück um eine Abnehmenwollende und eine kreative Köchin mit Familie.

Medusa Deluxe. Medusa Deluxe by Molten Brain Grandiosgroße Kopfbehaarungskunstwerke und Haarkünsterinnen mit Persönlichkeit bei einem thematisch einschlägigen Wettbewerb wollen, verfolgt und umhegt und -schmeichelt von einer birdmanesken scheinschnittlosen Kamera, herausfinden, ob appe Haare was mit wecken Haaren zu tun haben. Bunt und real und so gut.

Something in the Dirt. Zwei dannirgendwanne Freunde, die sich gerne ansehen, also sich, nicht den anderen, gefühlt zumindest, ein wegen der Tattoos Tanktoppiger mit freedrickshainer Partyfrisur und ein Nerdbart mit Brille haben die Idee, einen Film zu machen, weil ein Aschenbecher herumfliegt und Material für esoterische Geheimbundtheorien im Netz abgreifbar sind, und reden und reden und reden, was vielleicht interessant ist, wenn man mit denen befreundet ist oder gerne in Gesprächsrunden sitzt, die leichte Drogen genommen haben, und nur zuhört, weil man das, was man zu sagen hat, nicht so toll findet wie die Beiden das finden, was sie sich wie kleine unermüdliche Duracellhasen erzählen, während in einem Raum zumeist, der dann die wenn auch eingeschränkt tollen aber immerhin netten kleinen Wanderungen durch die Silver City doch vermissen lässt, und irgendwie musste ich an auch an Tom Hanks denken, der in diesem Illuminatenkracher (Sarkasmus) auch immer irgendwo hinzeigte und hinlief wie eine tourismusbesessene Lola. Ende erster Satz. Da flog aber kein RGBlightaschenbecher rum.

Megalomaniac. Nach SitD durchaus ein Wohlfühlfilm, der sich nahtlos in die Filme einreiht, die Belgien zum Thema haben, einen Ort, bei dem das Grauen nicht durch die Freude an guten Pommes aufgewogen werden kann. Eine Schwester arbeitet als Reinigungskraft in einer Fabrik, die sich dadurch auszeichnet, dass ein geschütztes Kuschelambiente eben gerade nicht die Atmosphäre beschreibt, und draußen werden Frauen umgebracht. Der Bruder, eine Mischung aus Loki und Gollum, hilft seiner Schwester, wie er es kann, im großen verlassenen Anwesen, wo die Sozialarbeiterin mal auftaucht und andere Gäste auch mal länger bleiben. Böser dunkler Horror mit viel Belgien und Sound drinne.

The Roundup. Actionkurzweilkoreaner mit fiesen Entführern, tollen Bildern aus Ho-Chii-Minh-Stadt, Messerundmachetengehäcksel- und -stichel, Autoverfolgungsjagden und Söldnern und Martial Arts von hauptdarstellerischer Budspencerigkeit. Ein guter Abschluss.

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