November 2018

"It is alive!" "Get rid of it."

Ein ziemlich vielschichtiger Film, bei dem so viel passiert, dass man denkt, zuweilen, dass er nie aufhört... In den ersten 10 Minuten armageddont es, Männer mit Kinn und festem Blick und Blondinen mit Akzent und eine liebevoll gebastelte Raumstation, die an die besten Zeiten der Thunderbirds erinnert, wie auch der erste Teil des Films übrigens, bei dem die Schauspieler auch nicht viel mehr können als die Brüdermarionetten, die glaub ich auch so eine Raumstation hatten. na, hier jedenfalls keine Brüder, sondern alte männliche Rivalen, der eine so ein modernes softiges Weichei, der diese Aliens, die auch auftauchen, am liebsten einsammeln will und auch sonst manchmal überlegt... gottseidank ist der mit noch mehr Kinn da, der unsentimental und direkt die Probleme angeht und Lösungen in vier Worten anbietet... Siehe die Tagline. Naja, aber dann wäre der Film ja schon vorbei. Armageddon ist so bald abgefrühstückt, ist eben kein Loser, der so ewig braucht, wie Willis... Nein, hier gibt es quasi als Zugabe noch Aliens, die zunächst an Matcha erinnern, dann an grünen Tapetenkleister, und dann an sumpfige Brüder der Daleks, eine Ökovariante vielleicht, die man erst mal lange belasern muss, bevor man die leere Waffe reinwirft, was effektiver zu sein scheint, aber im Film nur zweimal ausgekostet wird, und irgendwie tun einem die unbeholfenen Glibberdinger schon leid mit ihrem Schicksal, das eher dem von Chucky ähnelt, der ja in den Filmen, was so oft übersehen wird, das eigentliche Opfer ist, dem übel mitgespielt wird... Egal.... Jedenfalls gibt es Krankenschwestern, schwerelose Kampfastronauten im All, Explosionen, Feuergefechte und heldigen Streit um eine Frau, und coole Mucke am Anfang und am Ende... Ja, etwas langsam, alles, Schnellgeschwindigkeitsanimefans werden möglicherweise gleich einschlafen, aber das Ganze hat was, auch ein Ende, das allerdings schon nicht wirklich überrascht... Egal. The green Slime by Molten Brain The green Slime.

Heirat, Schiff, Katzen.

Mal wieder einen Klassiker. Von Vigo. Nix Trash und Blut. Sondern Schwarzweiße Perfektion, filmgewordenen Stimmungen, Realismus, Naivität, unvorgesehenes Vorhersehbares, ein junges Ehepaar, gerade vermählt in einem Dorf, auf einem Kanalboot, und ein eher Kleiner, und eher Größerer, mit Bart und Erfahrung und einer Horde Tattoos, die so aussehen, wie die so aussahen 1933 oder 1934, so auf Seeleuten, die eine obskure Nunjadanndocheinbisschentrashsammlung dabeihaben, das mich ungemein an dieses merkwürdige Seemannmuseum mit maritimen Kuriositäten erinnert, das es mal an der Reeperbahn gab, vielleicht noch gibt, keine Ahnung, und mit einer so oftüberraschenden Kamera mit so vielen Ideen, und mit einer Million Katzen, die auch auf dem Schiff leben, ohne dass viel passiert, während so Vieles passiert, zwischen Schmutzwäsche und der Kombüse und dem Grammophon und zwischen Paris und Le Havre, mit den Vieren, die ganz gut klarkommen, aber hey, irgendwann will die Neugemahlin dochmal Paris näher angucken... Doch mehr Klassiker gucken, müsste ich, wie diesen. Echt gut. Atalante by Molten Brain Atalante.

Breakdance

War gespannt auf die Neuverfilmung. Ers nach dem Kartenkauf gesehen, dass 152 Minuten Lebenszeit investiert werden müssen, zzgl. Hinundher und Werbung und so. Und das Hinundher beinhaltete den harten Weg in den 5. Stock, mit den gemauerten Sitzplätzen, die ich zum letzten Mal vor etwa 20 Jahren schon bewundern hatte können. Plus die Zeit, die alte Fassung anzusehen. Die ich wieder so gut fand. Etwas rätselhaft, ja, aber die Hauptdastellerin und die Farben und München und die Goblins mit ihrer Haaresträubmucke auf Altsynthies und der abundzune gialloeske Italogore... Und dann überraschend kurzweilige 153 Minuten, ohne Schmerzen, trotz der Mauern und der Köpfe vor einem, die wie früher, als es noch keine Kinolounges und Fettsesselcineplexe gab, mit quietschenden Kunsledertönen, die einen am Einschlafen hindern in der bequemwarmen Umarmung des Sitzundguckmöbels, entweder wegen der Lautstärke oder der Quietschvermeidubgshaltung, aus Rücksicht gegenüber den Danndochpopcornknurpsenden. Und wirklich kein Remake. Eine eingenständige Hommage, ja, obwohl auch ständig Possesssion um die Ecke lugte, mit der Mauer nicht nur vorm Knie, sondern zwischen hier und drüben, damals, im immer winterlichen Westberlin...und es gibt eine menge Tänze, die durchaus sehenswert sind, mit Dakota Johnson drinne, die etwas farblos bleibt, sonst, aber hey, alles im Rahmen, und es gibt ja Tilda Swinton, die Immersehenswerte.... Weniger Splatterundekelkrams als bei Argento, nur diese eine Szene, in der jemand gebreakdanced wird, ist dann doch beeindruckend, und statt bunt wabender Vorhänge in Primärfarben gibt es dann besagtes Winterinberlinfarbspektrum zur Einstimmung auf das, was hier so nach dem Sommer kommt, und die, die Deutsches Kino mögen, freuen sich über die Nebenplots, die zwar nicht notwendig sind, denke ich, aber dem Film eben doch diese spezifisch Berliner Atmosphäre geben... Kurzweilig, rätselhaft zuweilen, und hey, eigenständig gegenüber dem Original. Suspiria by Molten Brain Suspiria.

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