Fantasyfilmfest. Tag 3.

88. 88 by Molten Brain Ein Film wie ein paar Nachtarantinovideoclips, bunt, mit einer fähigen Hauptdarstellerin. Zumindest aus meiner Sicht nicht zu angestrengt cool, und ohne diese fananbiedernden Pseudodialoge. Aber etwas sehr gestückelt... Wieder Rache, wieder Frau, diesmal amnesiegewürzt. Durchaus goutierbar.

Observance. Stimmung stimmt. Creepy, Verfall, Wahnsinn. Detektiv soll Frau gegenüber beobachten, aus einer angeranzten wohnung, die man förmlich riehen kann... und jeder neue Tag wird jedenfalls nicht besser... Wieder ein arthousiger Film, den ich mir gerne im Detail erklären lassen würde, ein paar Schnipsel sind dann doch etwas winzig, aber immerhin schwimmt kein Kopf vorbei, und Pferde gibt es auch nicht. Ok.

Reality. Rubbernachfolger mit ein paar surrealen Einfällen, ein paar guten sogar, und die Traumschleifen machen einen auf Escher, und man sollte Französisch können, wohl, aber hey, bei ein paar anderen Filmen hat das ja auch nicht geholfen, das Englisch...

Infini. Der Trailer sah aus wie Werbung für 13th Street. Aus meiner Sicht retropassabelte es so vor sich hin, SFmäßig, mit richtigen Knöpfen und 8Bitbildern und einer kaltimalligen Fabrikatmosphäre... Mein geschätzter Nachbar schnaufte indes des öfteren genervt, und ich hörte Dinge wie "Na da war das Geld wohl alle", "Oh Schläuche... " oder eben nur genervtes Schnaufen... Es half nicht, dass ich erklärte, schon viel billigere insbesondere japanische Filme gesehen zu haben, die in irgendwelchen Lagerhallen spielten, auch mit Schläuchen und so, an Japaner rangeklebt, und mit Blut, und die waren lustig... half aber nicht. Egal. Kein Outland, ja, und wenig Tricktechnik, aber immerhin spielen ein paar Bodybuilder mit, die zwischendurch schauspielerisch wirklich alles geben, und das Ende hat auch was, irgendwie.

Kommentar des Genervten: Film hat ja was mit Optik und Bewegung zu tun und gerade das SF-Genre kann da einiges beitragen. Aber das hier war wie "Ein Essen mit Andre" in den Kulissen einer insolventen Baumarktkette. Nur dass derLouis Malle-Film spannender war. "Infini" als Hörspiel wäre sicher lohnender, weil man sich da tolle Bilder vorstellen kann.

The World of Kanako. Sehr, sehr böse und brutal und sehr, sehr gutaussehend... Fertiger Cop sucht seine für ihn eigentlich schon lange, hier aber erst ein paar Tage wecke Tochter, und hey, er hat wirklich ein paar Hindernisse zu überwinden, als er sie kennenlernt, und die Realität stichelschlitz und tritt und drogt von allen Seiten... Visuelles Fest, schnell geschnitten, mit dichten Bildern, und nicht so leicht verdaulich...

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