Nacht, Slum, Prostituierte, Schlangen.

Geht schon gleich gut los, dieser Film, der laut Anpreisung auf dem Umschlag jede und jeden zu verstören geeignet ist, was insoweit nachvollziehbar ist, auch für unsensible Zeitgenossen und ebensolche -innen, als erstmal einer Schlange, die zunächst noch ordentlich rumlebt, bei lebendigem Leibe irgendein Organ entfernt wird, ich hoffe, das Herz, das wäre bei mir ein Organ, auf das ich verzichten könnte, und zwar zur Zubereitung eines Getränkes, das zwar eklig aussieht, aber hey, wohl was mit Männlichkeit zu tun haben soll, denn, der Typ der das trinkt, haut erstmal einem eine rein und verspricht dann seiner Freundin eine tolle Nacht, oder umgekehrt, jedenfalls ein außerordentlich typisches männliches Verhalten, das, meiner Einschätzung nach.

Bleiwüstenunterbrechungszeilen

Ich überlege kurz, ob Schlangen Wirbeltiere sind, die durch das Tierschutzgesetz geschützt werden aber denke dann, wird wohl so sein, denn wirbeln, das kann man sie, besser noch als etwa Katzen, wo ja an dem schlangenhaften wenn auch behaarten Schwanz noch was dranne ist, Beine und Kopf, etwa, und toll werden die einen, haarigen und anderen, glitschigen, sich nicht dabei fühlen, kann ich zwar nur mutmassen, aber hey. Daneben beruhige ich mich, indes, eine deutsche Eigenschaft, diesmal, das dieser Tiersnuff, mit dem ich dennoch blauäugig und rosabrillig nicht rechnete, sicher nicht so schlimm ist wie Fussball gucken, gerade, was sich aus dem historischen Kontext erklärt, wenn man das hier erst in 50 Jahren liest und nicht weiß, was ich damit meine. Kurze Zeit später, aber kadabra, kann ich mir nicht verkneifen zu berichten, trotz meiner ständigen Versuch, Spoiler zu vermeiden, aber hey, stellt sich heraus, dass die Schlange nun nur gallenlos ist, also doch nix für mich, aber nett ist, und Freunde hat, und weiter lebt, und der Protagonist, eine Art losiger Fastobdachlosenanthonyperkins in Hongkongig, der, was selten ist in Shawbrothersfilmen, eher ungut riecht, wohl, obwohl, aber Sanjuro war japanisch, und sich am unteren Ende der Gesellschaft, die im wesentlichen aus Schlägern, Räubern, Zuhältern, Prostituierten und Nochnichtprostituierten besteht, im Slum bewegt, wenn er nicht gerade verprügelletzt rumliegt oder sich in seinen muttertraumatischen kinderdeliriösen SMPhantasien bewegt... The Killer Snakes by Molten Brain Irgendwann kippt der Film, der toll und expressionistisch geradezu modern arthausig bebildert ist, dann doch, und die angemessen Sensiblen unter uns werden durchaus abgetörnt durch wenn auch nicht sehr exploitative aber immerhinne bdsmige Szenen mit Frauen und Schlangen und Waranen, die im wirklichen Leben aber wohl nur "gefährlich zischen", wasimmer das heißen mag, aber klettern können, und durch diverse Szenen, die Schwertkunstfans beeindruckt nicken lassen, SchlangenliebhaberInnen indes durchaus verstören können... nein, werden. Ist der Film also "mean", so Weisser? Eher nicht, aber dunkel, tragisch, etwas zynisch, was das Menschenbild angeht, und irgendwie immer noch besser als Fussball gucken mit Mund zu halten.. The Killer Snakes.

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