FantasyFimlFest Nights. 1.

FantasyFilmFest. Nights. Mal wieder.

Nach vor Corona. Und nicht mehr am Potsdamer Platz, im einzigen Kino Berlins und glaubich Deutschlands, in dem in mehreren Säälen tatsächlich Originalfassungen ohne Untertitel liefen. Dass so etwas passieren kann, zeigt, dass nicht nur die zivilisatorische Decke, sondern auch die kulturelle außerordentlich dünn sind. Dick wie ein Brett dagegen Dummheit, Ignoranz und Gier.
Immerhin nicht so weit weg wie das Scala in Bangkok, das tatsächlich mein Lieblingskino war. Obwohl ich das Sputnik Wedding auch sehr vermisse. Da gab es noch Duoble Features und lange Nächte und Bierflaschen, die von ganz hinten nach ganz vorne rollten, bis fast unter die zerissengefledderte fahne, die da hing, eigentlich an einem roten Vorhang, der aber ab und zu auch blaulichtilluminiert wurde.

Egal.

Jedenfalls gut vorbereitet wie immer, mit ein bisschen weniger Publikum, die man aber doch oft auch mit Maske erkannte (eigene wegen Brillenbeschlagen, andere wegen naja Maske eben).
Viele mit unsichtbaren Harveys besetze Plätze.

Aber auch ein paar liebe Freunde und viele Ansagen. Danke ans Team.


The man standing next. Truepoliticsandcrimestreifen aus Korea. Nach der Hälfte des Films hat man ungefähr gelernt, wer wer ist, und hat einen Teil der Sehzeit damit verbracht, darüber zu trauern, nicht vorher mal ein bisschen neue koreanische Geschichte gelernt zu haben. Dann wir es spannend, nachvollziehbar und wirklich sehenswert, auch wenn der Hauptdarsteller irgendwie kleiner aussieht als im guten alten bittersweet Life.

The Intruder. Frau kann auf einmal nicht mehr richtig singen, auf ihrer Tonspur geschieht merkwürdiges, und sie träumt komische Dinge, oder auch nicht. Auch als Zuschauer weiß man manchmal nicht so richtig, wo es lang geht, was aber bedeutet, dass der Film Niveau hat. Trotzdem unterhaltsam.

True History of the Kelly Gang. Ich erinnere mich. Als ich Kind war. Enorm fasziniert von diesen westernen (ok, australischen, aber hey...) Rüstungsträgern mit dicktonnigen Stahllschlitzhelmen gewesen zu sein. The History of the Kelly Gang by Molten Brain Und ja, alles etwas durcheinander, aber der Mix aus toten Bäumen und weiteren Optikleckerbissen, bedrohten Babys, toller Musik, einer Familie im Off, einem den optischopulenten Weg des Depardieu gehenden Crowe, den ich ja immer noch etwas zu schmierslimeballselbstgefällig finde, Kleidern, von denen ich als Kind nichts gelesen hatte, und ein paar fast zu overthetoppen Schockierungsversuchen mit vergnügten Schauspielern und Babies machte mir richtig Spass. Highlight.

The Vigil. Geisterhausgeschichte. Mann lässt sich für eine Totenwache anheuern.Erst spukt es ein bisschen rum, aber bevor es zu konfus wird, zwiebelt sich die Story aus den Effekten raus, bleibt nicht in jumpscares hängen und macht dann auch Spass, besonders weil das jüdische Setting mal ein anderes ist.

We summon the Darkness. Sollte eine Komödie sein. Es gab aber nur eineinhalb Lacher. Die mal ganz netten (ja, in diesem Ausnahmefall nett im Sinne von ...) Ideen reichen nicht aus, den Film durch nächtliche eineinhalb postvierfilmige Stunden zu tragen, die Story ist mee, ich kam nie auf den Gedanken, hey das ist ein super Schauspieler, dem nehm ich das ab, oder der, aber hey, eine totale Gurke ist es dennoch nicht. Eben guter alter B-Movie Standard. Das Knoxville dabei ist, fällt nicht weiter auf.

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