Singen. Tanzen. Mit Pferd.
11.03.2014 18:52
Oper mal wieder. Etwas moderner inszeniert. Ekoekoarazakig, am Ende… Fängt damit an, dass die Dorfbevölkerung tanzt und dann in andere rythmische Tätigkeiten rüberwechselt. Dann ein paar heitere Soldaten. kein Tanzen. Marschieren, dann Massenvergewaltigung. Tja. Immerhin nur angedeutet und ohne herumgeschwenkerte Senilitalien… Dann die üblichen Versuche, den - genau - Dr. Faust - aufzumuntern, in einer Kneipe voller debiler singender durchaus nicht tierleibende Burschenschafter… Aber, Gebildete ahnen es, es muss eine Blondine sein… Wird sie ihn erlösen? Und dann, erst doch irritierend, etwas Videopferd, bis man innerlich mitgalloppiert, und die Trompeten der Apokalypse ertönen, aber es erscheint kein kleines japanisches Schulmädel, nur ein bisschen schwarzesoterisches Eingehölle…. Flach, etwas, die Komposition, aber die danndochen Quasiwagnertrompeten und Harfen und der Chor und die grauschwarze Inszenierung mit roten Schuhen auf Bühne (ja, und neben mir… ) und Massen von Sangesvolk auf dem Operndrehteller heben den Unterhaltungswert ordentlich, und die operngesanglich ist das Ganze auch ok… es zog sich etwas, zwischendurch, und auch sonst, weswegen meine beiden Begleitungen dann doch ihre zarten Schultern wiederverdeckten, was mir half, meine Fassung wiederzufinden, die ich verloren hatte, als ich - vollgepumpt mit reanimatorgrünem Hustenundfieberunterdrückungsgift - die Beiden erstmalig erblickt hatte, in richtigen Kleidern auf mich zuschwebend… Eine insbesondere dank Begleitung, Medizin, Pferd und Apokalyptrompeten durchaus und -weg erinnerswerte Vorführung. Fausts Verdammnis. Berlioz. Deutsche Oper.