Arztroman 2.0
01.03.2015 13:21
Tja. Nachdem die Zeit vorbei ist, in der etwas mittelalte, einsame und eher undünne Damen in der U-Bahn durch Buchlesen faszinierten, nun der Film. Tja. Drinnen gewesen. Nicht alleine. Was den Abend rettete. Was gute Gesellschaft nicht alles ausmacht! Obwohl die vier rechts von mir sitzenden Mädels mit Sekt gute Laune verbreiteten durch angeschickertes Lauthalslachen. Und Kommentare, die nicht so hochwertig waren, aber passten. Tja. Unfreiwillige Komik gab es viel in der ersten Hälfte, bevor Schläfrigkeit sich in meinem Anzug, den ich extra angezogen hatte, so als Quasiverkleidung, immerhin unpeinlicher als Yoda oder Thor, und unauffälliger, nach oben arbeitete. Sonst wenig Positives. Außer den Debilmonounddialogen faszinierte nur der jeweils genau falsche Gesichtsausdruck beim Hautdarsteller (… das p hat er sich noch nicht verdient), gegen den sogar Steven Seeaal, die Ikone der Ichhabenurdreigesichtsausdrückeobwohlichkeinbotoxnehmebewegung sich durch mindestens einen Gesichtsausdruck mehr auszeichnet, und der passt dann immerhin! Naja, die Johnson sieht ja ganz nett aus, aber inzwischen dürfte sie voll die Hornhaut auf der Unterlippe haben… Ansonsten eher der moderne Reboot eines Arztromans, jetzt aber mit nichtmalmehrheldigem Arzt und Retter, sondern mit unreifem Finanzschnösel, der sich nicht mal auf seine Arbeit konzentriert, garniert mit ein bisschen huchen verruchten Andeutungen, die mittelalten, einsamen und eher undünnen Damen den Weg zur Arbeit versüssen, in der U-Bahn statt im Hubschrauber… Neeneenee. Und so als Mann denkt man sich, dann, danach, dass ein Anzug eben nicht reicht, wenn man keinen Hubschrauber und 37 Autos hat, und Zeit, um das Kind zur Schule zu bringen… da hätten wohl auch Krawatte und Festbinden nicht geholfen. Wieso auch immer. 50 Shades of Grey.